Von Villen, Weinbergen und Pinguinen in Südafrika
Highlights einer Reise rund um die südafrikanische Metropole
Südafrika steht für jeden Weltreisenden früher oder später auf der Wunschliste: die Natur, die Kultur, die Landschaft und natürlich die südafrikanische Tafelberg-Metropole lassen das Herz höher schlagen. Was liegt da näher, als alles miteinander zu verbinden? Ich selber habe mir diesen Traum zum Jahreswechsel 2014/2015 erfüllt und mich in seinen Bann ziehen lassen. Auch wenn es leider noch etwas dauern wird, aber eins ist sicher - ich werde nach Südafrika zurückkehren.
Auch Bloggerkollege Andreas von Generation Finanzen kam voller Begeisterung von einem kurzen Trip in eine der größten Sehnsuchtsstädte Südafrikas zurück. In diesem Gastartikel berichtet er von seinen Lieblingsorten, vom Umland und vom Lebensgefühl in Kapstadt – und gibt Tipps, welchen Panoramablick man bei einer Reise nach Südafrika auf keinen Fall verpassen sollte.
WERBUNG
Meine persönlichen Top 5 für Kapstadt und die Kap-Provinz
Eigentlich ist eine Woche für einen Trip nach Südafrika ja wirklich zu kurz. Aber da meine Freundin beruflich in der Nähe von Kapstadt ein Seminar besuchte, welches nur 3,5 Tage dauerte, beschlossen wir die Gelegenheit zu nutzen und noch ein paar Tage zu verlängern.
Die erste Wochenhälfte war meine Freundin auf ihrem Seminar, und ich verbrachte die Zeit schon mal in Kapstadt - gemeinsam mit einem Freund aus Studienzeiten, der in Südafrika lebt und arbeitet und zufälligerweise angrenzend zu unserem Besuch ohnehin beruflich in Kapstadt zu tun hatte.
Ich plane meine Reisen auch immer gerne selbst, aber es ist natürlich von Vorteil, einen im Land Lebenden quasi als „Insider“ an seiner Seite zu haben.
Und so schlug Frank mit der Mediterranean Villa auch gleich eine sehr schöne Unterkunft für unseren Aufenthalt vor.
Top 1: Die Mediterranean Villa in Tamboerskloof
Die erste Nacht verbrachten wir zunächst noch in einem Hotel am Flughafen, da wir erst spät abends ankamen und Jana am nächsten Morgen zu ihrem Seminar weiter musste. Dieses Hotel ist übrigens das „grünste“ Hotel des ganzen Landes. Hier wird sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und schonenden Umgang mit Ressourcen gelegt. Vorbildlich! Allerdings wird einem dadurch auch gleich nach Ankunft bewusst, dass Wasser in der Kap-Region (wie vermutlich im ganzen Land) ein extrem knappes Gut ist.
Und dieser Eindruck sollte sich weiter bestätigen. Es wird einem tagtäglich bewusst, wie sehr das Wassersparen (zwangsweise) in Kapstadt Einzug in den Alltag erhalten hat.
Am nächsten Morgen wurde meine Freundin nun abgeholt, und ich machte mich via Uber auf den Weg zur von Frank vorgeschlagenen Unterkunft, die auch im zweiten Teil der Woche unsere „Homebase“ blieb: Die Mediterranean Villa in Tamboerskloof, dem ältesten Stadtteil Kapstadts, gelegen unterhalb des Tafelbergs und des Löwenkopfs („Lion’s Head“).
Dieses Gästehaus ist ein „Bed & Breakfast“ mit insgesamt 8 Zimmern und in einer charmanten, viktorianischen Villa aus dem Jahr 1902 untergebracht.
Die Gegend ist ruhig, aber nur wenige Gehminuten entfernt liegen beliebte und belebte Straßen wie die Long Street, Kloof Street oder Bree Street mit zahlreichen schönen Geschäften, Lokalen und Bars. Für Abwechslung (tagsüber und am Abend) und kurze Wege war also gesorgt.
Auch das Wahrzeichen Kapstadts, den Tafelberg, hat man hier immer direkt im Blick und kann so gleich jeden Morgen checken, ob von dort oben eine freie Sicht gegeben ist oder ob sich der Tafelberg gerade in Wolken hüllt. Dies war bei uns in der ersten Wochenhälfte häufig der Fall.
Außerdem hilft das nette Betreiberpaar gerne mit guten Tipps weiter und steht immer mit Rat und Tat zur Seite. So fanden wir über sie ein wirklich gutes und (auch inkl. Versicherung) günstiges Auto, welches wir uns für einen Tagesausflug rund um die Kap-Halbinsel gemietet haben.
Der große Vorteil dieser Unterkunft ist aus meiner Sicht die ruhige und gleichzeitig zentrale Lage. Und so nutzten wir auch gleich den ersten Tag für einen ausgedehnten „Fußmarsch“ zu einigen Highlights von Kapstadt: Houses of Parliament (das klassizistische Parlamentsgebäude), Greenmarket Square (ein quirliger Marktplatz mit Cafés und bunten Marktständen), Victoria & Alfred Waterfront (das Vergnügungs- und Einkaufszentrum am Hafen), die Beachfront Promenade (mit dem Green Point Stadium – hier besiegte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM 2010 Argentinien mit 4:0...), sowie das muslimische Viertel Bo-Kaap mit seinen bunten Häuschen.
Für eine kleine Rast zwischendurch kehrten wir im Company‘s Garden Restaurant im gleichnamigen Park ein (in der Nähe der Houses of Parliament), einer Oase der Ruhe mit leckerem, selbstgebackenem Kuchen.
So bekam ich gleich am ersten Tag schon einen umfassenden Eindruck über die 3-Millionen-Metropole zwischen Tafelberg und Ozean – auch „Mother City“ genannt: Die Mutter aller Städte, denn sie ist die älteste Stadt des Landes.
Wer einen langen Fußmarsch scheut, kann auch den Hop-on/Hop-off Bus nehmen und z.B. in der Long Street zusteigen.
Top 2: Ein Ausflug in die Winelands
Das Beeindruckende an Kapstadt ist für mich, dass die Stadt und ihre Umgebung so viele unterschiedliche Facetten bietet. Entspannt-urbanes Leben, Berge, Strand & Meer, Weingüter – alles ist nah beieinander. Und so durfte auch ein Ausflug in die Weingegend in der Umgebung Kapstadts nicht fehlen.
Am zweiten Tag machten wir uns also auf den Weg in die Winelands. Da wir auch ein wenig Wein probieren wollten, entschieden wir uns gegen einen Mietwagen und für die Variante Uber. Unsere erste Station war das Weingut „De Morgenzon“, wo wir auch unsere ersten Weine probierten und diese fachkundig erklärt bekamen. Von dort fußläufig erreichbar war ein weiteres Weingut, dem wir einen Besuch abstatteten: Das Weingut Jordan. Auch hier mundete der Wein hervorragend, und es wurden interessante Details zum Anbau erläutert.
Beide Weingüter befinden sich in der Umgebung von Stellenbosch, so dass auch ein Besuch dieses kleinen Städtchens im Anschluss nicht fehlen durfte.
Stellenbosch gilt als „Herz der Winelands“, hat einen sehr schönen, historischen Stadtkern und wirkt durch die Universität mit ihren zahlreichen Studenten dennoch „jung“ und lebendig. Zahlreiche Gebäude in kapholländischer Architektur prägen das Stadtbild, etliche stehen unter Denkmalschutz.
Abends waren wir dann noch in Somerset West zum Grillen eingeladen, bevor es dann wieder mit dem Uber zurück in unsere Bleibe in Kapstadt ging. Ein weiterer, erlebnisreicher Tag!
Top 3: Woodstock & Observatory
Den nächsten Tag verbrachten wir dann wieder direkt in Kapstadt. Nachdem wir am ersten Tag einige der Hauptsehenswürdigkeiten in der Stadt „abgeklappert“ hatten, wollten wir uns nun etwas abseits der üblichen Pfade bewegen.
Und so unternahmen wir einen längeren Spaziergang durch die aneinander angrenzenden Stadtviertel Woodstock und Observatory. Diese beiden Stadtteile entlang der Lowry Road, Albert Road und Lower Main Road gehören klassischerweise nicht zu den Vorzeigevierteln Kapstadts und bestechen durch ihren „rauen Charme“. Dadurch, dass sich Künstler, Kreative und Studenten hier angesiedelt haben, wirkt die Gegend gleichzeitig recht hip.
Die beginnende Gentrifizierung ist spürbar. Neben „abgerockten“, Graffiti-überzogenen Lagerhallen entstehen zunehmend Loft-Wohnungen und erste schickere Neubauten. Nach einem ausgiebigen Fußmarsch stärkten wir uns im „Honeybun“ bei einem leckeren, kap-malayischen Curry.
Als Kontrastprogramm landeten wir dann am Nachmittag noch in Camps Bay, einem Stadtteil am Fuße der Bergkette „Zwölf Apostel“. Sind Woodstock und Observatory eher rau, so scheint Camps Bay ein Hort der Reichen und Schönen zu sein. Am palmengesäumten Strand mit seiner Promenade laden Bistros und Cafés zum „Sehen und Gesehen werden“ ein.
Top 4: Umrundung der Kap-Halbinsel
Die Südwestspitze Afrikas ist beeindruckend schön. Und so toll Kapstadt als Stadt auch ist: Es wäre meiner Meinung nach schade, sich die traumhaften Eindrücke der restlichen Kap-Halbinsel entgehen zu lassen.
Und so war diese Tour der optimale Start für die gemeinsame Zeit mit meiner mittlerweile von ihrem Seminar zurückgekehrten Freundin.
Mit unserem kleinen und unschlagbar günstigen Mietwagen eines lokalen Anbieters machten wir uns auf den Weg in den Linksverkehr und zur Umrundung der Kap-Halbinsel. Wir starteten auf der Ostseite der Halbinsel: Vorbei an St. James mit seinen bunten Holzhütten machten wir einen ersten Zwischenstopp in Kalk Bay mit seinem Fischereihafen, um für einen Moment den Blick auf das Meer zu genießen. Im August und September sind hier mit ein wenig Glück wohl auch Wale zu sehen.
Weiter ging es dann Richtung Simon’s Town und den südlich der Stadt gelegenen Boulders Beach mit seinen gewaltigen Granitfelsen – und vor allem mit seiner Pinguin-Kolonie (einer von nur drei Pinguin-Festland-Kolonien in ganz Südafrika). Man kann viele, viele Pinguine aus nächster Nähe betrachten – ein echtes Erlebnis.
Vorbei an dem einen oder anderen Vogel Strauß am Straßenrand landeten wir schließlich am Kap der guten Hoffnung. Sicherlich nicht der untouristischste Ort der Halbinsel, aber wenn man schon mal in der Nähe ist, darf ein Abstecher zum „most south-western point of the African continent“ natürlich nicht fehlen …
Am Nachmittag ging es dann wieder zurück Richtung Kapstadt, immer entlang am Meer mit seinen tollen Stränden und den bunten „Lenkdrachen“ der Kitesurfer. Das Highlight auf der Westseite der Kap-Halbinsel ist aber der Chapman’s Peak Drive: Eine neun Kilometer lange Küstenstraße mit zahlreichen Kurven und atemberaubenden Ausblicken, die als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt gilt. Eine wirklich traumhafte Kulisse und nochmal ein krönender Abschluss dieses ohnehin tollen Ausflugs.
Top 5: Der Tafelberg
Ein echtes Highlight und das Wahrzeichen Kapstadts behielten wir uns dann für den letzten Tag vor.
Denn wir mussten tatsächlich ein paar Tage warten, bis er sich in seiner vollen Pracht und ohne wolkenverhangenen Gipfel gezeigt hat. Aber dann präsentierte sich der Tafelberg bei schönstem Sonnenschein und ohne Wolke am Himmel.
Es gibt diverse Wege, wie man den Tafelberg zu Fuß besteigen kann. Um die 500 sollen es sein. Wer etwas mehr Zeit und die nötige Kondition mitbringt, dem sei als Startpunkt für den Aufstieg der Botanische Garten in Kirstenbosch empfohlen. Auch ohne Tafelberg-Besteigung lohnt sich insbesondere für Naturfreunde hier ein Besuch definitiv.
Wir nahmen allerdings die Gondel, da wir den Tafelberg erst am letzten Tag besuchten und daher zeitlich etwas eingeschränkt waren.
Oben angekommen wurden wir für die lange Wartezeit auf dieses Highlight belohnt: Mit einem wirklich atemberaubenden Blick auf den „Lion’s Head“ und in alle Himmelsrichtungen.
Ausklingen ließen wir diesen schönen Tag noch bei einem Absacker auf der Upper Bree Street, bevor wir uns wieder Richtung Flughafen und zurück nach Deutschland verabschieden mussten.
Mein Fazit
Zusammenfassend habe ich Kapstadt und Umgebung als wirklich beeindruckend empfunden, gerade auch weil es so abwechslungsreich ist. Hinzu kommt die entspannte Grundeinstellung der Leute, die hier leben und arbeiten (so wirkte es zumindest auf mich). Das aufgrund des Wechselkurses (im Vergleich zu Deutschland) recht moderate Preisniveau trägt dazu bei, dass man recht viel für sein Geld bekommt.
Unsicher habe ich mich hier übrigens nie gefühlt, auch wenn man natürlich gewisse Sicherheitsregeln beachten und insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit gewisse Ecken meiden sollte. Das gilt aber für eine deutsche Stadt wie Frankfurt meiner Meinung nach genauso.
Und da es keine Zeitverschiebung im Vergleich zu Deutschland gibt, blieb uns auch ein „Jetlag“ erspart.
Ich kann die Stadt wärmstens weiterempfehlen und hoffe, dass ich bald Gelegenheit haben werde, nochmal dorthin zu fliegen. Dann aber sicherlich mit mehr Zeit, um noch mehr von Südafrika kennenzulernen.
Über den Gastautor
Andreas widmet sich auf seinem Blog Generation Finanzen Finanzthemen, die insbesondere für die Generation der Millennials relevant sind. Ihm geht es darum, grundlegendes Finanzwissen zu vermitteln, für die Bedeutung der Altersvorsorge zu sensibilisieren und hierfür geeignete Möglichkeiten der Geldanlage zu beleuchten.
Andreas ist ausgebildeter Bankkaufmann, Diplom-Kaufmann und passionierter Privatanleger. Er möchte seine Leser dabei unterstützen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen und dabei teure Fehler zu vermeiden.
Und du so?
Was sind deine Highlights in Südafrika oder speziell in und um Kapstadt? Bist du bereits dort gewesen oder hast du einen anderen Favoriten in Südafrika?
Was sind deine Highlights dort? Hast du weitere Geheimtipps?
freaky finance empfiehlt:
Kapstadt, die moderne Metropole am Tafelberg, die Stadt mit der bewegten Geschichte von Kolonialismus, Apartheid und Befreiung. Hier hat Professor Barnard das erste Herz verpflanzt, hier haben die Weißen einen ganzen Stadtteil ausradiert, hier hat Nelson Mandela das neue Südafrika ausgerufen. Aber wussten Sie, dass es bis heute nur ein einziges von schwarzen Südafrikanern geführtes Weingut gibt? Dass man hier mitten in der Stadt vier Friedensnobelpreisträgern begegnet? Und dass man in Mandelas letztem Gefängnis zu Mittag essen kann?
Kapstadt und die malerische Kap-Region zählen zu den schönsten Flecken der Erde. Dieses Buch zeigt Kapstadt und seine Umgebung von seiner spannendsten Seite - mit jeder Menge Überraschungen abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten.
Möchtest du hier auch deine TOP 5 Empfehlungen oder einen Reisebericht veröffentlichen? Damit kannst du auch auf deinen Blog/dein Projekt aufmerksam machen.
Alle Informationen zu der unbefristeten Aktion findest du in dem Artikel, mit dem ich dazu aufgerufen habe.
Hat dir der Artikel gefallen?
Abonniere meinen Newsletter "Die Finanzbombe" und gib der Facebook-Seite einen Daumen. Beides kannst du oben rechts in der Sidebar erledigen.
So verpasst du keine neuen Inhalte und bekommst zusätzlich nützliche Tipps.
Titelbild: pixabay.com ©Etereuti, bearbeitet von Vincent Willkomm
andere Bilder: ©Andreas privat
vorheriger Artikel
Das könnte dich auch interessieren
beliebtester Artikel
* = Affiliate Link
Transparenz: Bei mit einem * gekennzeichneten Link handelt es sich um einen Affiliate Link. Wenn du dich über einen solchen Link anmeldest oder etwas kaufst, hast du dadurch keinerlei Nachteile und bekommst vielleicht sogar ein kleines Startpräsent o.ä. - vor allem unterstützt du damit aber meinen Blog.
Und dafür sage ich an dieser Stelle bereits DANKE!
Kommentar schreiben
lxbfYeaa (Sonntag, 05 Mai 2024 02:18)
1
pHqghUme (Samstag, 11 Mai 2024 12:28)
1