Risikostreuung bei P2P-Krediten
Gastbeitrag von Denny von re:think P2P-Kredite
Als Extrem-Diversifikator ist für mich eine maximale Risikostreuung bekanntermaßen am wichtigsten. Sei es über Assetklassen, Währungen oder Plattformen: Ich diversifiziere lieber einmal mehr als einmal zu wenig und weiß, dass das Verlustrisiko so minimiert wird. Spätestens seit der Scheiße mit den geschlossenen Beteiligungen bin ich da etwas vorsichtiger geworden und mag es nicht, zu viele Eier in einen Korb zu legen …
Das gilt auch für P2P-Plattformen, von denen ich momentan über 20 Stück in meinem Portfolio habe.
Denny von re:think P2P-Kredite sieht das allerdings gänzlich anders: Er findet, dass Diversifikation über P2P-Plattformen hinweg völlig überschätzt wird. In diesem Gastartikel erläutert er ausführlich, warum er diese Meinung vertritt, wie er selbst in P2P investiert und was es dabei mit der Komfortzone auf sich hat. Ab hier übergebe ich also an Denny.
Wie ich zu P2P-Krediten kam
Im September 2017 habe ich, im Rahmen eines Online-Kongresses zum Thema Passives Einkommen, das erste Mal von P2P-Krediten gehört. Die vielen Vorteile dieser etwas anderen und neuen Form der Geldanlage sind mir dabei sofort aufgefallen und deutlich geworden.
Getrieben durch die Niedrigzinsen der Notenbanken mussten sich Sparer nach Alternativen am Kapitalmarkt umsehen, sofern diese den Werterhalt oder den Vermögensaufbau ihres Geldes angestrebt haben. Dieser Trend führte dazu, dass sogar ein Spekulationsobjekt wie der Bitcoin, stellvertrend für alle Kryptowährungen genannt, einen regelrechten Hype erlebte und viel Geld deutscher Anleger verbrannte.
Demgegenüber steht der Trend der Digitalisierung, der im letzten Jahrzehnt zu einer starken Disruption ganzer Branchen und Geschäftsbereiche geführt hat. Auch die Finanzbranche ist davon nicht verschont geblieben. Sämtliche Anwendungsbereiche wie zum Beispiel das Bezahlen, das Geldanlegen, der Währungstausch, das Finanzieren, das Vorsorgen oder die Beratung sorgten mit neuen und effizienteren Geschäftsmodellen für deutliche Kosteneinsparungen, von denen nicht zuletzt der Verbraucher profitiert hat. Auch ein neues Verständnis der Transparenz sorgte dafür, dass Investoren deutlich mehr Vertrauen in neue Nicht-Banken-Finanzprodukte bekommen haben.
Weitere Ausführungen zu P2P-Krediten und deren Funktionsweise sind auf diesem Blog sicherlich nicht weiter notwendig.
Für mich stand relativ frühzeitig fest, dass ich diese Form der Geldanlage unbedingt ausprobieren wollte. Schon im Oktober 2017 startete ich daher mit jeweils 2.000 Euro bei den beiden P2P-Anbietern Bondora* und Mintos*.
Warum diese beiden? Bondora überzeugte mich zu Beginn besonders durch den langen und nachweisbaren Track Record. Mintos hingegen schien mir damals die beliebteste P2P-Plattform bei Anlegern zu sein. Außerdem sorgte das Marktplatzmodell dafür, dass das Unternehmen sein Kreditvolumen deutlich schneller steigern konnte als andere Unternehmen. Eine gute Kombi zum Start, fand ich damals.
Rein in das Abenteuer der P2P-Plattform-Diversifikation
Fünf Monate lang beschäftigte ich mich sehr intensiv mit den beiden P2P-Plattformen, beobachtete deren Entwicklungen und versuchte, mein Verständnis über P2P-Kredite weiter zu vertiefen. Als ich die nächsten 2.500 Euro nachschieben wollte, war es fast wie selbstverständlich, dass ich mir zur besseren Diversifikation weitere Anbieter in mein „P2P-Depot“ hinzuholen musste. Das Geld einfach nochmal bei Bondora oder Mintos anzulegen, stand nicht wirklich zur Debatte.
In vielen Facebook-Gruppen und Foren las ich davon, dass Plattform-Diversifikation – also die Auswahl möglichst vieler unterschiedlicher Unternehmen – das A und O bei der Risikominimierung seines P2P-Investments sei. Die Argumentation ist dabei an das Investieren in Indexfonds angelehnt, wo man anstatt auf Einzelaktien in einen breit gestreuten ETF investiert, um somit seine Risiken zu minimieren und sich eine langfristige Marktrendite zu sichern. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nie einen ETF gekauft hatte, leuchtete mir diese Argumentation ein. Meine Wahl fiel schließlich auf VIAINVEST*, Swaper* und Twino.
Doch nur drei weitere Monate später begann ich bereits, meine Entscheidung zu hinterfragen. Zwar hatte ich mein Kapital jetzt bei fünf P2P-Plattformen investiert, aber mein subjektives Sicherheitsgefühl stieg dadurch nicht wirklich an. Im Gegenteil. Ich musste mir eingestehen, dass mein Wissen und mein Verständnis zu den einzelnen Unternehmen kein ausreichendes Fundament besaß, um meine Investitionsentscheidung zu rechtfertigen.
Was bei Bondora und Mintos in erster Linie ein Test war, bei dem ich mir zunehmend Wissen aneignete, war nunmehr lediglich ein Schuss in Blaue, bei dem ich blind den Einschätzungen der Masse und einiger P2P-Blogger vertraute. Ein klassischer Fall von Herdentrieb. Sich so einen Fehler einzugestehen, ist natürlich nicht schön. Aber aus falschem Stolz womöglich Geld zu verlieren, war für mich die deutlich schlechtere Alternative. Auch wenn es nur 2.500 Euro waren, stoppte ich danach meine Auto-Invest Konfigurationen und ließ mir das Geld wieder auszahlen.
Die Lüge der P2P-Plattform-Diversifikation
Heute bin ich seit ca. zwei Jahren in P2P-Kredite investiert. Mein P2P-Depot beträgt aktuell 39.140 Euro, wobei das Kapital auf sechs Plattformen aufgeteilt ist. Bei zwei der sechs Anbieter sind es weniger als 1.100 Euro. Sieht man von diesen beiden ab, habe ich durchschnittlich 9.000 Euro bei einem Anbieter investiert.
Mein Vertrauen in diese Anlageklasse ist also weiterhin ungebrochen, wobei ich mir jetzt deutlich genauer ansehe, wie die einzelnen Unternehmen aufgestellt sind. Für meine Due Dilligence schaue ich mir unter anderem die Gesellschafter- und Managementstruktur an, lese mir die Geschäftsberichte durch, analysiere das Potenzial des Geschäfts- und Monetarisierungsmodells, verfolge das Marktumfeld und schließlich besuche ich auch die P2P-Plattformen selbst und suche die persönlichen Gespräche mit den Entscheidungsträgern des Unternehmens vor Ort. Als Blogger hilft es natürlich, dadurch einen noch besseren Blick hinter die Kulissen zu bekommen.
Ob dieser Ansatz der beste Weg sein wird, um langfristig von Unternehmensrisiken verschont zu bleiben, kann jetzt noch nicht bewertet werden. Aber ich kann heute ruhigen und ehrlichen Gewissens behaupten, dass ich ohne Bauch- oder Kopfschmerzen nachts schlafen kann, ohne mich um meine P2P-Investitionsentscheidungen sorgen zu müssen.
Mein Verständnis dafür, dass Plattform-Diversifikation aus Privatanlegersicht keine Alternative zur Anbieter-Konzentration darstellen kann, ist hingegen mit jedem Tag größer geworden. Tatsächlich glaube ich sogar, dass dieser Ansatz kontraproduktiv für das Ziel ist, das es eigentlich verfolgt – nämlich die Risikominimierung.
Hier sind drei Gründe, die aus meiner Sicht gegen eine Strategie der Plattform-Diversifikation sprechen:
1. Scheindiversifikation und Schaffung eines Klumpenrisikos
Wer bei P2P-Investments nach dem Motto „viel hilft viel“ agiert, der verteilt sein Geld nicht selten bei mehr als 15 oder 20 Anbietern gleichzeitig. Tatsächlich kenne ich auch Spezialisten, die sogar bei mehr als 30 Unternehmen investiert sind. Merken diese Leute nicht selbst, dass sie sich mit dieser Herangehensweise nur selbst mit ihrer Ahnungslosigkeit belügen und sehr wahrscheinlich die Risiken dieser Anlageform nicht richtig einschätzen können?
Diversifikation ist ein Instrument der Risikominimierung. Diese kann man bei P2P-Krediten problemlos einsetzen, wenn es auf der Mikroebene um die Vermeidung des Kreditrisikos geht. Je mehr Kredite ausgewählt werden, desto weniger fällt ein Kreditausfall ins Gewicht. Aber diese Logik lässt sich nicht ohne weiteres auf die Auswahl vieler P2P-Plattformen übertragen.
Schau Dir mal bitte diese Grafik an:
Hier siehst Du drei P2P-Plattformen im direkten Vergleich. Mintos ist das größte und beliebteste Unternehmen vieler deutscher Investoren. PeerBerry* entwickelt sich aktuell zu einem sehr gehypten Anbieter, zu dem ich in den letzten Monaten immer häufiger Fragen gestellt bekomme. Viventor* ist zwar relativ klein, dafür jedoch bei den meisten überzeugten „Diversifikatoren“ natürlich im Depot.
Meine Frage an Dich: Worin besteht ein echter Mehrwert in Sinne der Diversifikation, der eine Investition bei allen drei Unternehmen anstatt nur bei einem rechtfertigt?
Alle drei Anbieter haben den gleichen Unternehmensstandort, nämlich Lettland. In der jüngeren Vergangenheit ist dieser besonders durch Skandale, Korruption und Geldwäsche in der Banken- und Finanzdienstleistungsbranche aufgefallen. Zudem sorgten die Vorgaben einer lettischen Gesetzgebung für die Regulierung von P2P-Krediten dafür, dass 2019 bereits drei P2P-Plattformen ihren Unternehmensstandort ins Ausland verlagert haben - Grupeer* nach Irland, Robocash* nach Kroatien und Swaper* nach Estland.
Außerdem eint alle drei Unternehmen, dass diese das gleiche Geschäfts- und Monetarisierungsmodell besitzen sowie im Kern die gleichen Kreditarten anbieten – teilweise sogar von den gleichen Kreditgebern.
Aus meiner Sicht schaffen sich Anleger mit dieser Art der Scheindiversifikation sehr häufig ein Klumpenrisiko, das dem eigentlichen Ziel der Diversifikation gegenübersteht.
2. Time on Return Invested
Zeit ist Geld. Mehr muss man dazu wohl nicht schreiben. Je mehr Unternehmen ich gleichzeitig betreue, desto mehr steigt auch der zeitliche Aufwand, den ich für die Betreuung der einzelnen P2P-Plattformen aufbringen muss. Dazu zählen dann die Konfigurationen und Anpassungen der Auto-Invest Einstellungen, Tracking der Einnahmen, das Überprüfen seiner Investments, ob das Kapital auch investiert wird, Steuerbescheide, etc.
Dann gibt es natürlich auch Spezialisten, die gerne noch mehr Rendite herausholen möchten, weil sich 14 Prozent einfach besser als 12 Prozent anhört. Dass diese Anleger dafür bereit sind, aktiv Zeit aufzuwenden, die am Ende in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag steht, sind sich viele leider ebenfalls nicht bewusst.
Alle diese Zeitfaktoren fressen langfristig die Rendite auf. Je größer der Zeiteinsatz und desto geringer das Kapital, umso weniger rentiert sich das Investment.
3. Erhöhung des persönlichen Risikos
Last but not least erhöht sich durch diese Strategie auch die Wahrscheinlichkeit, früher oder später selbst von einer Unternehmensinsolvenz betroffen zu sein. Logisch, oder? Diese wird jedoch, wie ich von vielen Verfechtern der Plattform-Diversifikation gelernt habe, bereits im Vorfeld in Kauf genommen. Es wird quasi einkalkuliert. Denn – so das Argument – würde man in diesem Fall wohl dennoch sehr wahrscheinlich eine schwarze Null schreiben.
Schon komisch, mit welchem Ansatz Privatanleger manchmal investieren. Für mich geht es in erster Linie um den höchstmöglichen (nicht maximalen) Ertrag bei einem gleichzeitig kontrollierbaren und geringen Risiko. Ich will Rendite und deshalb für meinen zeitlichen und monetären Einsatz belohnt werden. Auf der anderen Seite klingt das eher nach „dabei sein ist alles“ und „wäre schön, wenn es funktioniert. Ist aber nicht weiter wild, wenn es nicht so ist“.
Manche sprechen allen Ernstes sogar davon, dass sie in P2P-Kredite nur ihr „F*** you Money“ investieren. Also Geld, um das es nicht weiter schade wäre, wenn es verloren geht. Ganz ehrlich, was soll dieser Käse? Will man damit suggerieren, dass es ok wäre, Geld aus dem Fenster zu werfen? Das Schlimme ist, dass diese Aussagen nicht von irgendwelchen neureichen Bonzen kommen, sondern von mittelständischen Bürgern, die als „normale“ Privatanleger agieren. Leute wie Du und ich, die jedoch meinen, dass sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und sich anmaßen, großspurig mit ihren 3.000 investierten Euro über Chancen und Risiken urteilen zu können. Tu Dir bitte selbst einen Gefallen und halte Dich von diesen Leuten fern, sobald Du sie erkennst.
Ich gebe zu, dass auch meine Strategie der Anbieter-Konzentration nicht unfehlbar ist und es langfristig keine Garantie dafür gibt, dass dieser Ansatz auch funktionieren wird. Hier liegt es an jedem selbst, sich so in das Thema und die Unternehmen einzuarbeiten, dass man seine Erfolgschancen deutlich besser einschätzen kann. Aber ich glaube, dass genau hierbei auch das größte Problem der meisten Investoren liegt. Viele Anleger können und wollen sich einfach nicht im Detail mit diesen Themen und den einzelnen P2P-Plattformen auseinandersetzen. Am Ende ist es eben immer noch am einfachsten, wenn man seine Investments vollkommen stumpf auf über 20 Anbieter aufteilt.
Dabei wäre die Alternative doch so einfach und naheliegend. Nämlich indem man gar nicht erst anfängt, in P2P-Kredite zu investieren. Oder muss man wirklich um jeden Preis bei jeder Form der Geldanlage unbedingt mit dabei sein?
Ich hatte damals als komplettes Finanz-Greenhorn große Schwierigkeiten, in das Thema ETFs einzusteigen. Ab einem gewissen Punkt, an dem meine Verunsicherung groß geworden ist, habe ich das Thema einfach ruhen lassen und habe mich stattdessen einem mir zugänglicheren Thema gewidmet – den Immobilien. Auch Kryptowährungen sind für mich ein Buch mit sieben Siegeln gewesen und sie sind es noch heute. Aber deshalb aus Trotz in 30 Währungen von IOTA bis Litecoin investieren, nur um irgendwie dennoch auf den Zug mit aufzuspringen? Warum?
Daher würde ich mir wünschen, dass mehr Privatanleger den Mut aufbringen, sich selbst, ihre Absichten und Investitionsentscheidungen mehr zu reflektieren und zu hinterfragen.
Wann P2P-Plattform-Diversifikation dennoch sinnvoll sein kann
Wenn Du tatsächlich bis hierhin gelesen hast, dann möchte ich Dir zum Abschluss noch drei Gründe mit auf den Weg geben, unter welchen Umständen ich auch eine Strategie der Plattform-Diversifikation als sinnvoll erachte.
1. Die Position der Blogger / Publisher
Wer öffentlich über P2P-Kredite berichtet, der will sich verständlicherweise nicht schon im Vorfeld auf einige wenige Unternehmen beschränken. Das käme einer Nische innerhalb einer Nische gleich. Kann man natürlich machen, muss man aber nicht. Außerdem wirken die Erfahrungsberichte noch etwas authentischer, wenn der- oder diejenige zumindest auch selbst ein paar Euro investiert hat.
Aber ich möchte die Leser des Artikels dazu anregen, den Blick etwas mehr zu schärfen und zu hinterfragen, wo tatsächlich Qualität in den Beiträgen als auch Skin in the Game vorhanden ist und wo die Berichterstattung über Anbieter eher ein Ventil der Monetarisierung ist.
Nach meinem Wissen gibt es in Deutschland keinen Blogger, der das Thema „Sinnhaftigkeit einer P2P-Plattform-Diversifikation für Privatanleger“ so sehr in Frage stellt wie ich. Was glaubst Du, warum das so ist? Ich verrate es Dir: Weil die meisten reichweitenstarken Finanzblogger zu gut an diesem Thema verdienen, als dass man sich selbst mit diesem Thema belasten und ins eigene Knie schießen will. Man spricht oberflächlich über Risiken, dass man nicht mehr als 5 Prozent seines Vermögens in P2P-Kredite investieren solle – dafür aber viele Anbieter auswählt – und meint dann, dass damit die Bürgerpflicht getan sei? Bullshit!
Damit wir auf einer Linie sind: Auch ich freue mich über Affiliate-Provisionen und ich möchte als selbständiger Online-Unternehmer, dass ich langfristig eine angemessene Entlohnung für meine investierte Zeit und Arbeit an diesem Thema bekomme. Dagegen spricht aus meiner Sicht nichts. Aber dafür Privatanlegern zu suggerieren, dass es wirtschaftlich vernünftig sei, sich dafür bei xx Plattformen anzumelden, nur weil man selbst am besten daran verdient, empfinde ich als höchst verwerflich!
2. Echte Diversifikation
Das beschriebene Beispiel mit Mintos, PeerBerry und Viventor lässt sich natürlich auch auf andere Ebenen übertragen. Zum Beispiel auf die estnischen Anbieter EstateGuru* und Bulkestate*. Auch hier sehe ich keinen effektiven Mehrwert einer Diversifikation.
Ebenfalls aus Estland und auch im Immobilienbereich tätig ist ReInvest24*. Obwohl sich viele Parameter mit EstateGuru und Bulkestate überschneiden, verfolgt das Unternehmen ein komplett anderes Geschäfts- und Monetarisierungsmodell. Unter dieser Maßgabe kann es aus meiner Sicht sinnvoll sein, wenn man sich nach erfolgreicher Due Diligence für diese Option entscheiden würde.
3. Die eigene Komfortzone
Das Gefühl der Sicherheit ist immer subjektiv und abhängig von persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen. Der Österreicher Bernhard Hummel hat beispielsweise mehr als 150.000 Euro in P2P-Kredite bei lediglich acht Anbietern investiert. Andere trauen sich hingegen kaum, mehr als 1.000 Euro auf einer Plattform anzulegen und suchen sich dafür lieber 15 Alternativen.
Wie man es dreht und wendet, am Ende muss man sich immer auch selbst mit seinen Entscheidungen wohlfühlen. Wenn Du bis dato eher ein Investor der letzteren Kategorie warst, konntest Du hoffentlich ein paar Dinge aus diesem Artikel für Dich mitnehmen. Sei es, dass Du Deine P2P-Investments allgemein etwas herunterfährst, die Risiken einer P2P-Plattform-Diversifikation verstehst oder Dich in Zukunft genauer mit den einzelnen Unternehmen beschäftigst.
Über den Gastautor
Denny Neidhardt kommt aus Berlin und ist 29 + 1 Jahr alt. Als selbständiger Online-Unternehmer betreibt er u.a. den Blog re:think P2P-Kredite und den dazugehörigen YouTube-Kanal, wo er Privatanlegern dabei helfen möchte, die richtigen Anlageentscheidungen im Bereich P2P-Kredite zu treffen. Dafür analysiert er die Geschäftsmodelle der einzelnen Anbieter und hinterfragt Prozesse und Mechanismen im Bereich Crowdlending. Dazu hat er auch das Buch Geldanlage P2P-Kredite: Grundlagen – Risiken – Investitionsstrategien* veröffentlicht, das es seit Mai 2019 auf Amazon zu kaufen gibt.
freaky finance empfiehlt:
Das 1x1 der P2P-Kredite: Wie du richtig in Privatkredite investierst*
Reich werden mit Privatkrediten?
Das Praxisbuch über P2P-Kredite – alles, was du für erfolgreiches Investieren wissen musst.
Was ist dran an dem aufstrebenden Anlagezweig? Sind P2P-Kredite der heilige Gral der privaten (Klein-)Investoren oder wieviel Risiko muss man tatsächlich für Renditen jenseits der 10% in Kauf nehmen?
Zur börsenfernen Diversifikation, als Rendite-Booster und Quelle für passives Einkommen erfreuen sich Privatkredit-Investments immer größerer Beliebtheit. Zurecht, finden Sebastian Wörner und Vincent Willkomm – denn in keiner anderen Anlageklasse kann man so einfach, so schnell und mit so flexiblem Budget so hohe Renditen erreichen.
Als Privatkredit-Investoren der ersten Stunde kennen Sebastian und Vincent die Vor- und Nachteile der verschiedenen Plattformen wie Mintos, Bondora, Twino und Co.; sie wissen, worauf man für eine maximale Risikostreuung über sämtliche Kreditarten und Länder achten muss und warum Kreditnehmer in Baltikum und Co. überhaupt bereit sind, so hohe Zinsen zu bezahlen.
In „Das 1x1 der P2P-Kredite“ nehmen die Autoren außerdem die Hintergründe von Peer-to-Peer-Krediten genauestens unter die Lupe und beleuchten alle Facetten der aufstrebenden Anlageklasse. Sie berichten von ihren eigenen Erfahrungen aus der Praxis, geben unterschiedliche Anlagestrategien an die Hand und helfen, P2P-Kredite vollumfänglich zu verstehen – von A wie Autoinvest bis Z wie Zweitmarkt.
Noch Fragen?
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Titelbild: pixabay.com © kalhh, © Clker-Free-Vector-Images (CC0 Creative Commons; bearbeitet von V. Willkomm)
Autorenbox: © Denny privat, https://rethink-p2p.de/
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Und dafür sage ich an dieser Stelle bereits DANKE!
Kommentar schreiben
Denny (Freitag, 13 Dezember 2019 08:17)
Oh je.. der junge Mann hatte aber ein ordentliches Mitteilungsbedürfnis :D
Danke Dir Vincent, dass ich mir zu diesem Thema ein wenig Luft auf dem Blog des Diversifikators machen konnte! :D
Grüße aus Berlin!
Patric (Freitag, 13 Dezember 2019 08:20)
Im Sinne einer gut strukturierten Vermögensverteilung dürften P2P-Kredite eigentlich nicht in die Portfolios der meisten Anleger passen. Es sei denn man ist mit einer Gewichtung von Fremd- zu Eigenkapital von 75:25 oder höher zufrieden. Denn neben den erworbenen Rentenansprüchen an den lieben (deutschen) Staat sind auch P2Ps nichts anderes als Anleihen. Und diese sind eher im Hochrisikobereich anzusiedeln. Für das Ausfallrisiko solcher Anleihen sind mir 8-15 % Verzinsung nicht genug. Da bekommt man im Aktienbereich ähnliche Renditen bei geringerem Risiko. Kombiniert mit dem Verkauf von Optionen sind auch gern 20-40 % Eigenkapitalrendite möglich (zumindest in der Vermögensaufbauphase). Das ist mir deutlich lieber! :)
HJK (Freitag, 13 Dezember 2019 12:41)
Hallo Denny, guter Beitrag, habe ähnliche Gedanken.
Beste Grüße
PS: Bernhard Hummel ist nicht Schweizer, sondern Österreicher ;)
Vincent (Freitag, 13 Dezember 2019 13:20)
Moin Denny,
danke für den Artikel!
Ich könnte mir in den Allerwertesten beißen, dass ich das Video mit unserem Gespräch dazu verbummelt habe. Das wäre ne heiße NUmmer auf YouTube geworden. Schöner Mist!
Beste Grüße
Vincent
Vincent (Freitag, 13 Dezember 2019 13:22)
Moin HJK,
Bernhards Nationalität habe ich geändert, weil du da natürlich recht hast.
Ist blöderweise durchgerutscht, das Ei, das Denny mir da ins Nest gelegt hat.
Danke und Gruß
Vincent
Martin (Montag, 30 Dezember 2019 12:45)
Hi Denny und Vincent, danke für den Beitrag. Ich habe jetzt diversifiziert indem ich Mintos ins Portfolio geholt habe, aber bin irgendwie an den falschen link gelangt - jedenfalls wurde mein Investitionsbetrag ohne eine bewusste Wahl meinerseits automatisch via „lnvest&Access“ verteilt, offenbar unmittelbar nachdem das Geld bei denen eingegangen ist. Stellt sich jetzt heraus dass die Funktion invest&access eine automatische Allokation bedeutet, während der Tab daneben mit dem Namen „Autoinvest“ für die manuelle Auswahl richtig wäre. Sprachlich sehr fragwürdig, oder? Mir ist klar dass Ihr nicht die Stiftung Warentest seid aber vielleicht könnt ihr diese „Gefahr“ mal erwähnen, falls Ihr einen neuen Artikel schreibt.