Passives Einkommen mit Aktienfonds

freaky finance, Frau mit langen Haren und Brille sitzt am Schreibtisch vor einem aufgeklappten Laptop

 

 

Jeder sehnt sich nach finanzieller Freiheit. Doch nur die Wenigsten setzen sich mit der Thematik überhaupt intensiv auseinander. Dabei ist es ein äußerst erstrebenswertes Ziel, welches früh verfolgt werden sollte. Ein Hohn, dass an deutschen Schulen diese Themen praktisch gar keinen Weg ins Klassenzimmer finden.

 

Aktienfonds sind zumindest schon einmal bekannt und stellen eine bewährte Strategie dar, um passives Einkommen zu generieren oder langfristig ein Vermögen aufzubauen. Doch auch hier gibt es viele unterschiedliche Ansätze.

 

So ermöglichen thesaurierende Fonds einen kontinuierlichen Kapitalzuwachs durch den Zinseszinseffekt, während ausschüttende Fonds regelmäßige Erträge liefern, die als Einkommensquelle genutzt werden können. Doch welche Variante ist für welchen Zweck die richtige?

 

 

Aktienfonds als Fundament des Vermögensaufbaus

Ein Aktienfonds bündelt das Kapital vieler Anleger und investiert es in eine Vielzahl von Unternehmen. Diese Streuung reduziert das Risiko im Vergleich zur Investition in Einzelaktien sehr stark. Innerhalb dieser Fondskategorie gibt es aktiv gemanagte Fonds, bei denen ein Fondsmanager gezielt Wertpapiere auswählt, sowie passive Indexfonds, sogenannte ETFs, die einen bestimmten Börsenindex nachbilden. Langfristig betrachtet haben Aktienfonds eine hohe Renditeerwartung, insbesondere wenn sie breit diversifiziert sind und in solide Unternehmen mit Wachstumspotenzial investieren.

 

Gerade für Berufseinsteiger sind hier vermögenswirksame Leistungen eine attraktive Möglichkeit, den langfristigen Vermögensaufbau zu starten. Sie wecken das Interesse am Sparen und ermöglichen einen schrittweisen Einstieg in die Materie. So können Arbeitnehmer zum Beispiel vermögenswirksame Leistungen in Fonds investieren. Ein VL-Sparplan wird zusätzlich durch die Arbeitnehmersparzulage des Staates gefördert. Diese beträgt 20 Prozent der eingezahlten Summe, maximal jedoch 80 Euro pro Jahr. Die volle Förderung wird somit bereits mit einer monatlichen Einzahlung von rund 33 Euro oder eben 400 Euro jährlich erreicht. Verheiratete können die doppelten Beträge geltend machen. Allerdings gibt es Einkommensgrenzen, die beachtet werden müssen. Die Arbeitnehmersparzulage wird nur gewährt, wenn das zu versteuernde Einkommen unter 40.000 Euro pro Jahr für Alleinstehende oder unter 80.000 Euro pro Jahr für Verheiratete liegt.

 

 

Langfristig bieten Aktienfonds durch den Zinseszinseffekt enormes Wachstumspotenzial. Gerade in wirtschaftlichen Krisen zeigt sich zudem der Vorteil der Diversifikation. Während einige Branchen schwächeln, können andere stabil bleiben oder sogar profitieren. Ein VL-Fondssparplan ist somit nicht nur eine clevere Möglichkeit, sich die Arbeitgeberzuschüsse und staatlichen Förderungen zu sichern, sondern auch ein solider erster Schritt in die Welt der Kapitalmärkte.

 

 

Wahl zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds

Ob thesaurierende oder ausschüttende Fonds die bessere Wahl sind, hängt maßgeblich vom persönlichen Anlageziel und der gewünschten Strategie ab. Thesaurierende Fonds reinvestieren Erträge automatisch in den Fondsbestand. In der Folge erhöht sich das investierte Kapital stetig, ohne dass Anleger selbst aktiv werden müssen. Besonders über lange Zeiträume hinweg entfaltet sich der Zinseszinseffekt in beeindruckender Weise.

 

Wer früh beginnt, kann sein Vermögen exponentiell wachsen lassen. So zeigt sich beispielsweise, dass ein initiales Investment von 10.000 Euro mit einer jährlichen Rendite von 7 % nach 30 Jahren auf über 76.000 Euro anwachsen kann – ohne dass zusätzliches Kapital investiert wurde. Steuerliche Vorteile ergeben sich zusätzlich, da keine laufenden Ausschüttungen erfolgen, die sofort versteuert werden müssten. Erst beim Verkauf des Fondsanteils wird eine Steuer auf die Gewinne fällig, was eine langfristig optimierte Steuerlast ermöglicht.

 

Wer dagegen ein kontinuierliches Einkommen aus seiner Geldanlage erzielen möchte, setzt auf ausschüttende Fonds. Diese zahlen Dividenden, Zinserträge oder Kursgewinne in regelmäßigen Abständen an die Anleger aus. Diese Erträge können entweder zur Deckung des Lebensunterhalts genutzt oder reinvestiert werden. Besonders für Ruheständler oder Menschen, die eine zweite Einkommensquelle anstreben, bieten sich diese Fonds an.

 

Ein Beispiel: Ein Portfolio mit einem Wert von 500.000 Euro, das eine durchschnittliche Ausschüttungsrendite von 4 % erwirtschaftet, generiert jährliche Erträge von 20.000 Euro. Dabei bleibt das Kapital in der Regel erhalten, sodass eine kontinuierliche Einnahmequelle über Jahrzehnte hinweg bestehen kann. Allerdings unterliegen diese Ausschüttungen einer sofortigen Besteuerung, was die Nettorendite reduziert.

 

 

Richtige Fondsstrategien wählen

 

 

Die Entscheidung für einen bestimmten Fondstyp sollte nicht nur auf Renditeerwartungen basieren, sondern auch persönliche Bedürfnisse und steuerliche Überlegungen einbeziehen. Eine Kombination aus beiden Varianten kann zudem eine sinnvolle Strategie darstellen, um sowohl Kapitalwachstum als auch regelmäßige Erträge zu sichern. Wesentliche Auswahlkriterien dafür wären:

  • Kosten: Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten sollten gering sein, um die Rendite nicht zu schmälern. Besonders bei aktiv gemanagten Fonds können hohe Kosten die Performance erheblich belasten.
  • Langfristige Performance: Historische Daten zeigen, welche Fonds über lange Zeiträume hinweg solide Erträge erwirtschaften konnten.
  • Volatilität und Risikoprofil: Je nach Risikobereitschaft sollten Fonds mit hoher oder niedriger Schwankungsintensität gewählt werden.
  • Steuerliche Aspekte: Unterschiedliche Besteuerungsmodelle können die Nettoerträge beeinflussen.

 

 

 

Wie viel Kapital braucht man für finanzielle Unabhängigkeit?

Die Antwort auf diese Frage ist so individuell wie die Lebensentwürfe der Menschen selbst. Entscheidend sind nicht nur die monatlich benötigten Erträge, sondern auch die Strategie, mit der das Kapital angelegt wird. Wer beispielsweise mit einem passiven Einkommen von 2.000 Euro im Monat seine finanzielle Freiheit genießen möchte, muss bei einer realistischen Ausschüttungsrendite von 4 % über ein Vermögen von rund 600.000 Euro verfügen.

 

Doch es gibt Alternativen: Wer auf thesaurierende Fonds setzt und Erträge über Jahre hinweg reinvestiert, kann sein Vermögen über den Zinseszinseffekt exponentiell wachsen lassen und benötigt anfangs weniger Kapital. Auch ein minimalistischer Lebensstil oder ein Umzug in ein Land mit niedrigeren Lebenshaltungskosten können den benötigten Betrag erheblich reduzieren.

 

 

Risiken und Herausforderungen auf dem Weg zur Freiheit

Der Traum von finanzieller Unabhängigkeit mag verlockend sein, doch er ist nicht ohne Hürden. Kapitalmärkte sind volatil, Rezessionen oder geopolitische Krisen können zu Wertverlusten führen. Inflation nagt an der Kaufkraft der Erträge, und Zinserhöhungen setzen Aktienkurse unter Druck. Wer seine Strategie ausschließlich auf eine bestimmte Renditeerwartung aufbaut, läuft Gefahr, unvorbereitet in schwierige Marktphasen zu geraten. Ein gut diversifiziertes Portfolio – mit einer Mischung aus Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffen – bietet Schutz vor unerwarteten Turbulenzen. Ebenso wichtig ist eine regelmäßige Anpassung der Strategie, um langfristig auf Kurs zu bleiben.

 

 

Letztendlich führt nicht nur die Höhe des Kapitals zur finanziellen Unabhängigkeit, sondern auch die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und mit einer klugen Planung das eigene Vermögen nachhaltig zu sichern.