Quellensteuer – ohne Mehraufwand zusätzliche Steuern vermeiden
In diesen Ländern zahlst du KEINE extra Quellensteuer auf deine Erträge
Steuern will keiner. Und schon gar nicht doppelt zahlen, im Ausland und Zuhause – nur weil man beispielsweise Dividenden in Frankreich statt in Deutschland erhält. Zum Glück muss das auch nicht sein! Es gibt ein paar Länder, die sind tatsächlich Quellensteuer-frei (siehe weiter unten).
Und eine ganze Reihe Länder, die ich gerne „Quellensteuer-einfach“ nenne. Dort wird zwar Quellensteuer erhoben, aufgrund von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zahlst du aber keinen Cent mehr als bei inländischen Erträgen.
Wie genau das funktioniert und welche Länder aus steuerlicher Sicht auch für Investments mit hoher Ausschüttung für in Deutschland Steuerpflichtige interessant sind, zeige ich dir in diesem Artikel.
👉 Im ersten Teil dieser Artikelserie hatte ich dir erläutert, was die Quellensteuer genau ist, wann sie anfällt und worauf du achten solltest. Falls du die Basics nochmal nachlesen willst, klicke einfach hier!
>>> Disclaimer: Dies ist keine Steuerberatung. Ich gebe hier lediglich mein Verständnis der Situation sowie meine persönlichen Erfahrungen wieder. Bitte wende dich im Zweifel immer an einen professionellen Steuerberater! <<<
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Super: Länder mit automatischer Anrechnung der Quellensteuer
Quellensteuer kann wirklich einfach sein. Das ist vermutlich auch der Grund, warum viele Investoren gar nicht bemerken, dass es sie gibt. Trotzdem ist es im Einzelfall bares Geld wert zu wissen, was wo mit deinem Geld passiert. Also los:
Ein Klassiker – und trotzdem eigentlich eine Ausnahme – ist der größte Aktienmarkt der Welt, die USA. Hier haben die deutschen Banken ein so großes Interesse, dass ihre Kunden dort Geld anlegen, dass du selbst fast nie mehr als die deutsche Abgeltungssteuer zahlst. Theoretisch liegt die Quellensteuer dort nämlich bei 30 % - aber mit den meisten Brokern fallen nur 15 % an, und die werden dank DBA direkt mit der deutschen Steuer verrechnet.
Check 1: In den USA kannst du mit allen gebräuchlichen Brokern anlegen, ohne dass dir die Quellensteuer die Rendite schmälert.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, frag deine Bank, ob sie als „Qualified Intermediary“ registriert ist. Das ist besonders wichtig, wenn du als Einkommensinvestor unterwegs bist und auf hoch ausschüttende Wertpapiere setzt. Die sind nun einmal häufig in den USA angesiedelt.
Falls du Lust auf regelmäßiges, passives Einkommen hast, habe ich etwas für dich im Angebot: In der freaky finance Lounge bauen wir gerade ein Hochdividendendepot auf.
👉 Infos und Beitrittsmöglichkeit zur freaky finance Lounge
Ganz ohne Mehraufwand Steuern sparen kannst du außerdem in all den Ländern, in denen die Quellensteuer bei maximal 15 % liegt und ein gültiges DBA besteht. In diesen Fällen sorgt deine Depot-Bank ganz automatisch dafür, dass die im Ausland gezahlte Steuer auf deine in Deutschland fällige Abgeltungssteuer angerechnet wird.
Die formal gültigen Regelungen findest du jederzeit online beim Bundeszentralamt für Steuern, BZSt.
Das ist allerdings ziemlich aufwendig zu lesen. In gewohnter freaky finance Service-Manier findest du deshalb hier eine Übersicht über Quellensteuer-einfache Länder*:
Check 2: Quellensteuer-einfache Länder
- Griechenland
- Japan (genau genommen zahlst du 15,315 % Quellensteuer, wovon 15 % angerechnet werden, aber dafür lohnt sich keine Rückholung)
- Irland für ETFs
- Kroatien
- Luxemburg
- Mexiko
- Neuseeland
- Niederlande
- Thailand
- Tschechische Republik
* trotz aller Recherche-Mühen sind alle Angaben selbstverständlich ohne Gewähr
Check 3: Bei automatischer Anrechnung der Quellensteuer zahlst du in Summe sogar weniger Steuern als auf deutsche Wertpapiererträge!
Ihr wisst, ich spare gerne, wo es nicht weh tut. Ein super Beispiel für "Kleinvieh macht auch Mist" ist die Abgeltungssteuer: Wenn du ausländische Quellensteuer auf die deutsche Abgeltungssteuer angerechnet bekommst, zahlst du in Summe tatsächlich sogar weniger Steuern als bei Erträgen auf deutsche Wertpapiere. Zumindest, solange es den Soli noch gibt.
Glaubst du nicht? Hier ein Rechenbeispiel:
100% einfach: Länder OHNE Quellensteuer
Kein Thema mit dem Freistellungsauftrag hast du dann, wenn Länder überhaupt keine Quellensteuer erheben. Das sind nicht viele, aber durchaus interessante Investment-Märkte.
Check 4: Quellensteuer-freie Länder
- Australien - in bestimmten Fällen, unter anderem bei Stapled Securities
- Bermuda
- Brasilien
- Großbritannien (Ausnahme: REITs, da ist die Steuer zurückholbar)
- Hongkong (Achtung: Gilt nicht für in Hongkong gehandelte China-Aktien)
- Kanalinseln
- Liechtenstein
- Malaysia
- Singapur
- Zypern
Trotz Brexit ist Großbritannien als großer Finanzplatz also immer noch einen Blick wert. Auf der Nachhaltigkeitsliste nicht ganz oben, dafür aber sehr attraktiv in Sachen Dividende sind beispielsweise die Aktien von Rio Tinto und British American Tobacco.
Auch in den vermeintlich kleinen Ländern gibt es hier und da ein paar Highlights zu finden. Vielleicht mache ich hierzu mal einen separaten Artikel.
👉 Mehr ausschüttungsstarke Einzeltitel findest du jederzeit in der freaky finance Lounge
👉 Du willst noch mehr zum Thema Quellensteuer auf die Ohren? Dann hör doch hier bei meinen Kollegen Luis Pazos und Anton Gneupel in den Einkommensinvestoren-Podcast rein!
Fragst du dich, wo China in den Listen bleibt?
Wie in vielen Ländern gibt es hier zwar ein DBA, aber die Quellensteuerberechnung ist zu aufwendig, um sie gegen die Kapitalertragssteuer anrechnen zu können. Es ist sogar richtig kompliziert, da die Sachlage je nach lokalem Börsenplatz und Haltedauer der Wertpapiere unterschiedlich ist.
Meine persönliche Meinung: Wenn man in chinesische Aktien investiert, dann in der Hoffnung auf Kursgewinne, nicht auf Dividenden. Alles andere ist viel zu kompliziert!
Fazit und noch ein Tipp: Hier macht Investieren auch steuerlich Spaß!
Du siehst, Quellensteuer ist zwar kein schönes Thema, aber bei zahlreichen Finanzplätzen musst du dir darüber kaum Gedanken machen. USA, Großbritannien, die Niederlande und viele mehr haben ausschüttungsstarke Papiere im Angebot, ohne dass die schönen Erträge gleich von der Steuer aufgefressen werden.
Anders sieht es bei Ländern wie der Schweiz oder Frankreich aus. Hier fällt trotz DBA eine recht hohe Quellensteuer an, und du musst einiges unternehmen, um dein Geld zurückzuholen. Das ist ein Kapitel für sich!
Deshalb gibt es Teil 3 meiner Quellensteuer-Serie mit dem Fokus auf das Zurückholen bzw. die Vorab-Befreiung von Quellensteuer.
👉 Du bist noch auf der Suche nach einem neuen Depotanbieter, zum Beispiel um ausländische Dividenden von deinem Freistellungsauftrag fernzuhalten? Dann schau doch mal in meinen umfassenden Neobroker-Vergleich!
Noch ein letzter Tipp für ETF-Anleger: Ob logisch oder nicht, wenn ein ETF Swap-basiert ist, wird keine Steuer auf Dividenden fällig. Ausschüttungen werden hier künstlich in Kursgewinne umgewandelt und diese sind auf Fondsebene steuerfrei. Während andere Dinge eher für physische ETFs sprechen, kann die Performance bei interessanten Indizes wie dem S&P 500 also deutlich besser sein, wenn der Fonds Swap-basiert ist. Auch hier aber aufpassen: Die USA haben genau definiert, welcher Index sich für die Steuerbefreiung qualifiziert - und welcher nicht.
Wenn es einen ETF nur physisch gibt, kannst du trotzdem Steuern sparen: Schau dir das Fondsdomizil an - aufgrund eines historischen Abkommens zahlen in Irland aufgelegte Fonds nur halb so viel US-Quellensteuer wie andere. Im Detail erklärt wird dir das hier bei justETF.
Du hast den ersten Teil dieser Artikelserie verpasst? Kein Problem:
👉 Meine ausführliche Einführung ins Thema Quellensteuer
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Auch der Spaß kommt dort nicht zu kurz. Wir freuen uns über weitere Mitglieder, und ich möchte dich herzlich einladen, dabei zu sein. Auch die lieben Blogger-KollegInnen dürfen sehr gerne dazukommen und die Gruppe bereichern!
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Christian (Sonntag, 02 April 2023 13:12)
Hallo, vielen Dank fuer den interessanten Artikel! Aus meiner Erfahrung gibt es fuer Hong Kong Aktien 10% withholding tax. Uebrigens auch noch stamp duty fuer Kaeufe/Verkaeufe von Aktien.
Vincent (Sonntag, 14 Mai 2023 10:29)
Danke für deine Erfahrungen diesbezüglich. Dabei handelt sich dann aber wahrscheinlich um in Hongkong geahandelte China-Aktien. Hongkong selber verlangt keine Quellensteuer. Siehe: https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/hongkong-aktien-steuern-werden-je-nach-aktientyp-faellig-20292296.html