Gebührenfrei DAX-Aktien und ausgewählte ETFs kaufen
Tag der Aktie 2020
Am Freitag, den 30.10.2020 findet zum sechsten Mal der Tag der Aktie statt.
Damit soll das kaum vorhandene Interesse der Deutschen, in Aktien zu investieren, gesteigert werden. Bereits in den letzten drei Jahren habe ich auf diesen besonderen Tag hingewiesen und musste feststellen, dass er selbst in der Finanzcommunity nicht überall bekannt ist. Auch in diesem Jahr möchte ich auf diesem Wege dazu beitragen, dieses Event bekannter zu machen. Beim Blick auf meine Beiträge zu dem Thema in den vergangenen Jahren kannst du erkennen, dass der Tag der Aktie eigentlich seinen festen Platz im Frühjahr hatte.
In diesem Jahr habe ich zunächst gedacht, das Event sei stimmungsbedingt Corona zum Opfer gefallen (was aber zumindest im Nachhinein auch keinen Sinn ergeben hätte). Meine weitere Recherche hat ergeben, dass man sich entschlossen hat, den Tag der Aktie auf den guten alten Weltspartag zu legen. Vermutlich, weil der wiederum niedrigzinsbedingt immer mehr an Bedeutung verliert!
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Zur Förderung der Aktienkultur in Deutschland
Gab es früher doch die Chance auf Sparzinsen oberhalb der Inflationsrate ist das seit geraumer Zeit passée! Wir Deutschen sind das Volk der Sparer. Das ist zunächst einmal sehr löblich, denn nur wer Geld spart, also monatlich etwas über hat (Stichwort positive Haushaltsrechnung), kann auch investieren. Und genau das ist der absolut notwendige, aber eben oftmals fehlende Schritt.
Genau hier kommt jetzt der Tag der Aktie ins Spiel. Er soll "auf die Bedeutung der Aktie als Instrument zur Altersvorsorge aufmerksam machen und das Finanzwissen stärken". Sehr löblich, wie ich finde, denn das wird ja in der Finanzcommunity hoch und runter propagiert. Für Finanzblog-Leser also keine Überraschung, aber außerhalb unserer Filterblase gibt es eine große Mehrheit, die keinen Schimmer davon hat, dass ihr sauer verdientes und ggf. durch Verzicht angespartes Geld auf dem Sparkonto ein gefundenes Fressen für das Monster der Inflation ist.
Trotz mittlerweile jahrelanger Niedrig-, Null- bzw. Negativzinsen liegen mit über 2 Billionen Euro fast die Hälfte des Geldvermögens in unserem Land in Sicht-, Spar-und Termineinlagen. Hier wird also Sparbuch & Co. massiv der Vorzug vor Wertpapieren gegeben. Das ist absurd, denn langfristig wird das Geld dort von der Inflation aufgefressen (Inflation > Verzinsung).
Eigentlich hat man keine andere Wahl, als auch in Wertpapiere zu investieren, wenn man langfristig Vermögen aufbauen möchte. Um diesen Weg populärer zu machen, gibt es den Tag der Aktie.
Was ist der Tag der Aktie?
Der Initiative der Börse Frankfurt haben sich einige große Direktbanken und Broker angeschlossen und bieten seit 2015 einmal im Jahr einen Handelstag, an dem für alle 30 DAX-Aktien und einige ausgewählte DAX-ETFs keine Ordergebühren und/oder andere Entgelte erhoben werden.
Und damit ist es offiziell: Comdirect (zur Comdirect*), die Consorsbank (zur Consorsbank*) und die anderen teilnehmenden Banken und Broker bieten den Aktienkauf günstiger an als der Neobroker Trade Republic (zu Trade Republic*)!
Sorry, die Schlagzeile konnte ich mir nicht verkneifen!
Das gilt natürlich ausschließlich für den Tag der Aktie und eben nur für 30 Aktien, die dem DAX (Deutscher Aktien Index) zugerechnet werden. Dazu kommen zusätzliche Bedingungen, die eingehalten werden müssen, damit der Aktienkauf gebührenfrei bleibt: Die Order muss am Freitag über den Handelsplatz Börse Frankfurt eingestellt werden und ein Handelsvolumen von mindestens 1.000 Euro haben. Dann wird die Order komplett ohne Gebühren und Entgelte (z. B. die Courtage und das börsenplatzabhängige Entgelt) ausgeführt!
Comdirect und Consors vs. Trade Republic
Früher war genau das der Clou am Tag der Aktie, dass man bei der Gelegenheit die Gebühren für einen Aktienkauf sparen konnte. Heute hat sich das reichlich relativiert.
Ich führe Depots bei der Comdirect (zur Comdirect*) und der Consorsbank (zur Consorsbank*) genauso wie bei einigen anderen Banken und Brokern. Und obwohl die Comdirect meine absolute Lieblingsbank (Girokonto und täglicher Gebrauch) ist, nutze ich in letzter Zeit für Aktienkäufe fast ausschließlich den Neobroker Trade Republic (zu Trade Republic*).
Dort sind ETF- und Aktiensparpläne komplett gebührenfrei, und Aktieneinmalkäufe kosten einen ganzen lächerlichen Euro, der für Fremdgebühren anfällt. Und das dauerhaft und nicht bloß an einem Handelstag im Jahr.
Da können die etablierten Broker leider (noch?!?) nicht mithalten. Die Angst vor überhöhten Spreads und anderen versteckten Kosten sind mittlerweile widerlegt. Darüber gibt es beispielsweise einen Artikel in der aktuellen Ausgabe des extraETF Magazins (zum extraETF-Shop*).
Aus nostalgischen Gründen und weil es nix kostet, überlege ich, meiner Tradition treu zu bleiben und eine Order am Tag der Aktie bei der Comdirect zu platzieren. Anfang der Woche war SAP ja zum Schnäppchenpreis zu haben (kommt vielleicht nochmal wieder), und auch bei Fresenius kann man zum aktuellen Preis nachlegen, wenn es einem denn beliebt. Die Aktie habe ich ausführlich mit Frederik, dem Entwickler des Dividenden Kalenders besprochen:
👉 Dividendenoptionen: Fresenius Aktie im Fokus –
Ist der Dividendenaristokrat jetzt ein Schnäppchen?
Was bringt diese Aktion?
Ist die Aktion der ganz große Wurf, um der breiten Öffentlichkeit den Zugang zur Anlage in Wertpapieren schmackhaft zu machen? Ich finde den Ansatz gut, Wertpapiere als seriöses Vehikel für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge bekannter zu machen.
Aber auch wenn Direktbanken einst die Vorreiter waren und den Filialbanken gezeigt haben, dass eigentlich alles günstiger geht (kostenloses Girokonto, geringere Wertpapierhandelsgebühren, etc.), dreht sich die Welt weiter, und nun sind es die sogenannten Neobroker wie Trade Republic, die es nochmal günstiger machen.
Ob das nachhaltig funktioniert, muss sich zeigen. Dafür müssen sich ausreichend Kunden finden, die möglichst viel handeln, damit die Neobroker Geld verdienen und sie hoffentlich irgendwann in der operativen Gewinnzone landen.
Vielleicht schließen sich die Neobroker ja im nächsten Jahr der Aktion Tag der Aktie an (wenn man sie denn lässt). Das sollte doch Aufmerksamkeit sowohl für die Sache (Aktienkultur) als auch für das eigene Geschäft bringen. Sonst könnte der Tag der Aktie an Bedeutung und Beachtung verlieren. Ich bin gespannt.
Was den Tag der Aktie angeht, bin wie gesagt von Anfang an dabei und habe bisher jeden Tag der Aktie genutzt. Du willst wissen wie?
Auf diese Fragen bin ich in meinen Artikeln zum Tag der Aktie 2017 und 2018 eingegangen.
Was du bei der Teilnahme beachten musst
Für den Fall, dass du am Tag der Aktie teilnehmen möchtest, musst du noch ein paar Dinge beachten, damit du die Ordergebühren und anderen Entgelte tatsächlich sparst. Und zwar:
Informiere dich, ob deine Bank/dein Broker an der Aktion teilnimmt. Ich weiß von folgenden Banken, die dabei sind: comdirect*, Consorsbank*, netbank*, Augsburger Aktienbank, Geno Broker und 1822direkt*.
Die Aktion ist auf Freitag, den 30.10.2020 und die Handelszeiten der Börse Frankfurt beschränkt. Als Handelsplatz musst du Frankfurt wählen und ein Mindestvolumen von 1.000 € pro Kauf erreichen.
Weitere Informationen und die Liste der Aktien und ETFs findest du hier und bei deiner (hoffentlich teilnehmenden) Bank.
Möchtest du nicht nur am Tag der Aktie ohne Ordergebühren Aktien kaufen? Möglich ist das mit dem Depot bei Trade Republic (zu Trade Republic*)! Dort zahlst du nur 1 € Fremdgebühr pro Trade.
Wirst du den Tag der Aktie nutzen?
Was sind aktuell deine Favoriten im Dax? Welche Aktien planst du zu kaufen?
Oder machst du deine Aktienkäufe nicht von den Ordergebühren abhängig, findest es doof, dass nur DAX-Aktien am Start sind oder bist der Meinung, dass wir demnächst eh deutlich günstigere Kurse sehen werden?
Wie immer bin ich gespannt auf deine Kommentare!
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Titelbild Quelle: https://www.tag-der-aktie.com/gruende.php (bearbeitet von Vincent Willkomm)
anderes Bild: Foto: pixabay.com © geralt (CC0 Creative Commons)
Kommentar schreiben
Alexander (Dienstag, 27 Oktober 2020 16:32)
Die Überschrift hat gewirkt, wollte schon Hasstiraden schreiben :D
Meine Meinung ist, das die "Alten" Banken langsam umstrukturieren müssen. Wenn die alte Bevölkerung die mit Technik und Internet ausfällt, könnten die Etablierten viele Kunden verlieren. Die Jugend setzt doch auf Features, Kostengünstigkeit und Flexibilität, also alles was so eine Sparkasse nicht bietet oder nur für eine Gebühr :P
Die Zeit wird zeigen wer richtig gelegen hat.
Thomas (Dienstag, 27 Oktober 2020 17:16)
Moin. Auch bei mir hat das clickbait gewirkt. Aber eigentlich eine gute Idee, aber nur DAX ? Nicht ganz meine Welt. Gruß Thomas
Jan Finanzcrack.de (Dienstag, 27 Oktober 2020 22:13)
Schade, dass man keine ETFs auf große Indices wie dem MSCI World oder FTSE All World kaufen kann. Die Aktion richtet sich eher an Neulinge an der Börse. Ich denke für solche wäre es besser solche ETFs zu kaufen anstatt Einzelaktien zu kaufen.